Streicherklasse (Kl. 5)


Die Streicherklasse ist eine AG für die 5. Klassen des Konrad-Heresbach-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit der Musikschule Mettmann. In einem zweijährigen Kurs werden ab Februar 2005 einer Gruppe in Klassenstärke die Grundlagen des Spiels auf Geige, Bratsche, Cello und Kontrabass gleichzeitig vermittelt.

 

Möglich ist dies mit der Methode des Violinpädagogen Paul Rolland, die seit Jahrzehnten in den Colleges der USA und seit mittlerweile zwölf Jahren auch in Deutschland angewendet wird. Sie stützt sich auf die Tatsache, dass viele Bewegungsabläufe beim Spiel auf verschiedenen Streichinstrumenten sehr ähnlich und deswegen übertragbar sind. Von einem Team aus drei Lehrkräften (zwei Musikschullehrer und ein Musiklehrer des KHG) werden die SchülerInnen im gemeinsamen Spiel zunächst auf den leeren Saiten, später auch mit gegriffenen Tönen, selbstverständlich mit Klavierbegleitung, an das gemeinsame Musizieren herangeführt. 

 

Impressionen aus der Streicherklasse


Modernes Unterrichtsmaterial lässt von der Vorstellung nichts übrig, Streichinstrumente seien konservativ und verstaubt. Eine enge Verzahnung der allgemein-musikalischen Inhalte der Streicherklassen mit dem Musikunterricht der 5er-Klassen wird die Inhalte des Unterrichts auf beiden Seiten stärken und absichern, z.B. der Gebrauch von Rhythmussprache und Solmisationssilben (do-re-mi-fa-so-la-ti-do mit den dazu gehörenden Handzeichen). Für die beteiligten SchülerInnen bedeutet dies sehr viel intensiveren Musikunterricht. Als Lehrkräfte der Musikschule sind Eva Dreher, Ruth-Maria Kosow und Martin Hörisch an diesem Projekt beteiligt, das KHG ist durch Herrn Andreas Ehrhard vertreten: die viel versprechende Zusammenarbeit von Gymnasium und Musikschule wird hierdurch intensiv ausgebaut.

 

Gerade vor dem Hintergrund der derzeitigen Bildungsdiskussion (PISA, Ganztagsschule usw.) ist ein Projekt wie der Streicherklassenunterricht sehr interessant. Die Studie „Musik(erziehung) und ihre Wirkung" des Frankfurter Pädagogik-Professors Günter Bastian hat in einem fünfjährigen Versuch in Berliner Grundschulen die Entwicklung von Schulklassen mit intensivem Musikunterricht verglichen mit Parallelklassen mit einem „normalen" Stundenplan. Die Ergebnisse belegen eindeutig die positiven Wirkungen von intensivem Musikunterricht vor allem auf das Sozialverhalten der beteiligten Schüler. Auch Schlüsselkompetenzen wie Konzentrationsfähigkeit, Assoziationsvermögen und Frustrationstoleranz werden durch Erfahrungen beim aktiven Musizieren eindeutig gefördert. So kann dieser Unterricht auch auf andere Fächer und das Schulleben insgesamt ausstrahlen. Selbst die Hirnforschung hat positive Wirkungen des aktiven Musizierens auf die Entwicklung der grauen Zellen festgestellt, weil hierbei ständig beide Gehirnhälften aktiv sind.

 

Ziel der AG wird sein, nach spätestens einem Jahr im Rahmen eines Schulkonzertes des KHG die erreichten Leistungen vorzustellen. Sicherlich werden keine Paganini-Capricen gespielt werden, aber es wird hoffentlich dafür reichen, den SchülerInnen der nächsten Generation Appetit darauf zu machen, es ab dem nächsten Jahr selber zu versuchen. Das gemeinsam von KHG und Musikschule getragene Jugendorchester Mettmann wird sich auch über mittelfristig zu erwartenden Nachwuchs freuen.

 

Ansprechpartner für weitere Informationen: Herr Ehrhard